Hörbuch-Rezension: Thomas Raab - Still

Inhalt"Jettenbrunn, ein kleines Dorf am Fuße eines Kalvarienberges. In dieses Elysium wird eines der bedauerlichsten und grausamsten Wesen zugleich geboren: ein Junge, der mit dem Makel des sensibelsten Gehörs geschlagen wurde, das es je gab. Jedes Geräusch, jeder Flügelschlag eines Schmetterlings ist für ihn unerträgliche Qual. Also schreit er. Schreit sich den Schmerz aus der Seele. Seine zudringliche Mutter hört es, aber versteht es nicht. Einzig der schalldichte Keller scheint dem Jungen Ruhe zu bringen. So wächst er heran, isoliert, schweigsam. Bis zu jenem unheilvollen Nachmittag am Weiher. Zuerst tötet er seine Mutter, schließlich das halbe Dorf. Dann zieht er halbwüchsig hinaus in die Welt. Ein unheimliches Geschöpf, das sich seinen Opfern lautlos nähert und doch nie findet, wonach es mit aller Macht sucht."

Dauer: 7 CD(s) - 9 Stunden; 4 Minuten
Art: Lesung
Genre: Thriller/Spannung

Lesemeinung
Thomas Raab hat mit „Still – Chronik eines Mörders“ ein sehr aufwühlendes Buch geschrieben. Frank Arnold ist als Sprecher meiner Meinung nach perfekt, denn seine Stimme packt einen, geht ser langsam vor und führt genau an der richtigen Stelle zu den unterschiedlichsten Emotionen.
An sich würde ich das Buch nicht in die Thriller-Ecke schieben, denn es ist hier und da doch etwas langatmig durch viele Beschreibungen. Dadurch fehlt mir die andauernde Spannung. Dennoch erzeugt die Geschichte eine Art Beklemmung in einem, was ja oftmals dieses gehetzte im Thriller ausmacht.
Man geht mit Karl Heidemann, einem Mörder, gemeinsam durch das Leben. Erlebt seine Kindheit, die eher schlecht als recht verläuft und stößt immer wieder an Unverständnis. Gleich kommt einem in den Kopf was denn wohl dieses und dieses Verhalten für Folgen haben könnte. Man weiß ja schon dass es um einen Mörder geht, weiß aber nicht welche Fäden sich wo zusammenspinnen. Bis etwas Gravierendes in Karl´s Leben passiert. Von hier an tritt sich eine Lawine los. Mit Taten, die man eigentlich verurteilen sollte, aber dennoch nie vollkommene Verachtung für den Protagonisten aufkommen lässt. Man hofft, bangt, ekelt sich, freut sich, nur um dann wider ungläubig da zu sitzen und zu grübeln. Die Geschichte ist eine Achterbahn von Emotionen, wortgewaltig und an Vorstellungen nagend. Sie treibt sich immer wieder voran, manchmal langsam, manchmal schnell. Und immer wieder hat man im Kopf: "Wenn nur..." Ganz kleine Punkte müssten sich ändern, dann...aber so ist es nicht. Ratlos bleibt man zurück, nie ganz versöhnt mit dem Protagonisten, nie ganz zerstritten. So dass man hofft, man kann in Zukunft alles auch mal von der anderen Seite betrachten.

Fazit
Das Buch wirbelt die geregelten Vorstellungen von Moral in einem auf. Zeigt in einer beklemmenden Weise wie die Psyche eines Mörders entsteht und bringt einen dauerhaft zum Nachdenken.

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