[Rezension] Jo Nesbø - Macbeth

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Inhaltsangabe:
Er kennt seine Feinde nur allzu gut. Inspector Macbeth ist der taffste Cop in einer maroden Industriestadt im Norden. Einen Deal nach dem anderen lässt er hochgehen, die Drogenbosse beißen sich an ihm die Zähne aus. Doch irgendwann wird die Verlockung zu groß: Geld, Respekt, Macht. Schnell aber wird ihm klar, dass einer wie er, der schon in der Gosse war, niemals ganz nach oben kommen wird. Außer – er tötet. Angestachelt von seiner Geliebten, schafft er sich einen Konkurrenten nach dem anderen vom Hals. In seinem Blutrausch merkt er nicht, dass er längst jenen dunklen Kräften verfallen ist, denen er einst den Kampf angesagt hat.

Meine Meinung:
Ich habe bisher alle Bücher die in der Hogarth Shakespeare Reihe sind gelesen und somit musste Macbeth auch sein. Jo Nesbo gefeiert als Krimiautor hat mich ebenfalls gereizt - ich habe Großes erwartet.
Grundsätzlich hat sich Nesbo an die Struktur des Orginals gehalten - die Figuren sind auch gleich - doch das Stück spielt in einer anderen Zeit. Er versetzt sie näher an uns ins Schottland der 70er Jahre auch wenn ich zu Beginn mir durchaus vorstellen konnte, dass es einfach komplett Jetzt spielt. 
Man wird zu Beginn gleich in düstere Stimmung versetzt - ich habe das Buch als Hörbuch gehört und konnte dem Ganzen gut folgen. Wie in einem Theaterstück werden gleich viele Charaktere eingeworfen, die es erst mal zu sortieren gibt. Der komplette Sog bleibt jedoch aus, denn keiner der Figuren ist wirklich sympathisch - alle bleiben irgendwie auf Abstand und das ändert sich durch die Story hinweg nicht. 
Das Mystische und Unglaubhafte bekommt durch den Drogenkonsum einiger Protagonisten die Glaubwürdigkeit für die Neuzeit, was mir gut gefiel. Ich fand keine Sprünge zu unglaubhaft oder an sich die Gier zu überbewertet, was mich störte waren einige Längen im Geschehen. Die FIguren hatten immer wieder Selbstzweifel, man tauchte immer wieder in ihre Gedanken ab, die jedoch um interessant zu sein in meinen Augen nicht reflektiert genug waren, keine Entwicklung hergaben sondern immer wieder Wiederholungen. Als Leser sah man dadurch zwar in welcher Abwärtsspirale sie sich befanden und die Ausweglosigkeit wurde nur allzu deutlich - es dämpfte aber auch die spannenden Teile der Geschichte. 
Spannung gab es allemal - davon auch nicht zu wenig und sehr blutig. Also dem Untertitel wurde alle Ehre gemacht, ob man das brauchte? Weiß ich nicht. Aber dadurch läuft einem immer wieder ein Schauder über den Rücken und man will auf jeden Fall wissen, ob hier noch was gut ausgehen kann. 
Das Hörbuch hat mich auch teilweise nachdenklich gestimmt. Welche Handlungen sind im Sinne des "Guten" noch vertretbar? Ab wann gilt man als böse? Können sich Menschen wirklich ändern? DIese Fragen werden noch lange nachwirken.
Leider erhielten sie durch das schleppende Drumherum zu wenig Kraft.

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