[Rezension] Pierre Lemaitre - Wir sehen uns dort oben

Inhaltsangabe:
Nachdem im Jahr 1918 die Gräuel des Ersten Weltkriegs endlich beendet zu sein scheinen und gerade Frankreich versucht, krampfhaft wieder in die Normalität zurück zu finden, gibt es für Kriegsveteranen kaum noch Platz. Zahlreiche Wiederkehrer von den Schlachtfeldern können nichts zum Wiederaufbau des Landes beitragen und sind zu Krüppeln verunstaltet. So ergeht es auch Albert und Edouard. Einer der beiden ist schwer traumatisiert, während der andere entstellt ist. Doch Frankreich hat für Krüppel keinen Platz. So bleibt den beiden nichts anderes übrig, als sich gemeinsam durchzuschlagen. Doch in ihrem Herzen keimt noch etwas anderes als der pure Überlebenstrieb: sie wollen Rache. An demjenigen, der sie verraten hat. Dafür hecken sie einen Plan aus, denn man sieht sich immer zweimal im Leben. Und schließlich stehen sie ihrem Widersacher gegenüber…

Meine Meinung:
Albert und Edouard lernen sich im Krieg kennen, naja eigentlich richtig erst nach dem Krieg. Sie haben zusammen gekämpft und sind Überlebende. Während des Krieges wurde Ihnen dauernd erzählt, dass sie als Helden zurück kehren, gemachte Männer sind und mit offenen Armen empfangen werden. Doch die Wahrheit zurück in Paris sieht anders aus, die Menschen sind mit sich selbst beschäftigt, viele trauern, es gibt viel wieder aufzubauen und kein Geld um es zu verschenken. Nur die Obersten können aus dem Krieg profitieren und hoffen, wie Alberts und Edouards Vorgesetzter Pradelle, noch mehr Gewinn aus der Tragödie zu machen.
Die beiden Kameraden jedoch schlagen sich durch. Man begleitet sie in ihrem Kampf mit dem ganz normalen Alltag, in den sie sich nicht mehr einfinden können. Albert kann nicht zu seinem alten Job zurück als Buchhalter, weil er sich nicht mehr konzentrieren kann. Edouard ist entstellt und kämpft damit, dass er sich sein Leben ganz anders vorgestellt hat. Dennoch findet er Hilfe beim Nachbarsmädchen, die ihm hilft sich zu verwandeln und seinen Zeichnungen. Bis die Beiden einen einzigartigen Clou aushecken...
Man erfährt gleichzeitig durch Perspektivwechsel von Edouards Familie und wie sie alles verarbeitet, denn sie gehören zur Oberschicht und da läuft nach dem Krieg einiges anders. Gleichzeitig sind hier die Fäden mit Pradelle verwoben, der als Gewinner aus dem Krieg geht, aber immer noch nicht den Hals voll bekommt.
Lemaitre zeichnet wunderbare Protagonistin, die total unterschiedlich sind aber am selben Thema knabbern und sich manchmal gut oder auch nicht so gut schlagen.
Dennoch fesselte das Buch und man wollte unbedingt wissen, was alle aus ihrem Leben machen.

Fazit

Ich war fasziniert von der dargestellten Düsternis der Nachkriegszeit, die jedoch hier und da immer ein kleines Lichtlein bereit hielt, sofern man nur Hoffen will! 

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