[Rezension] Philipp Schwenke - Das Flimmer der Wahrheit über der Wüste

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Inhaltsangabe:
Jahrelang hat Karl May der Welt vorgespielt, er selbst sei Old Shatterhand – unbesiegbarer Abenteurer, bärenstarker Fährtenleser und Winnetous Blutsbruder. Millionen Leser glauben den Fotos von ihm im Heldenkostüm und verschlingen seine Erlebnisse aus Amerika und dem Orient. Dabei hat er Sachsen praktisch nie verlassen. Er ist fast 60, als es ihn das erste Mal tatsächlich aus Europa hinaustreibt. Anderthalb Jahre lang reist May – der angeblich 800 Sprachen spricht, Wüsten durchquert hat und Gegner mit einem Fausthieb niederstreckt – mit dem Reiseführer in der Hand durch den Orient. Doch alles ist ihm eine Enttäuschung. Die Länder, die Sehenswürdigkeiten und am meisten der Mann, den auch er für Old Shatterhand gehalten hat: er selbst. Dann aber blasen die Zeitungen daheim zur Jagd auf ihn, und unterwegs muss Karl May plötzlich ein noch größerer Held werden als der, den er immer gegeben hat. Denn vielleicht kann er so noch seinen Ruf retten. Oder wenigstens seine Ehe. »Das Flimmern der Wahrheit über der Wüste« ist ein Roman über Briefe aus dem Jenseits, Sexskandale und die Lügenpresse, über eine Goldader im Dschungel und Winnetous Haare. Die Geschichte von Karl Mays Orientreise 1899 beruht dabei auf Tatsachen. Und auf alternativen Tatsachen. Und auf Tatsachen, die auf jeden Fall wahrer sind als alles, was Karl May selbst je behauptet hat.

Meine Meinung:
Das Buch ist eine Karl May Biographie und ist es doch nicht, das beschreibt gut das Gemüt während man dieses Buch liest. Denn es ist auf den Seiten immer wieder nicht recht auszumachen, was nun echt ist oder was nicht. Durchaus mit historischen Wahrheiten gespickt, füllen sich Lücken mit was hätte sein können.

Wenn man begeisterter Karl May Leser ist und ihm in seine Abenteuer gefolgt ist, dann wird man hier erfreut sein, denn Karl May bricht zum ersten Mal zu einem echten Abenteuer auf und wird dabei durch Gedanken immer wieder von seinen Figuren begleitet. Es ist wahnsinnig interessant, zeitweise sogar spannend, wie der Autor zu sich selbst findet oder vielleicht auch manchmal weg von dem was er eigentlich geglaubt hat zu sein. Dabei wird es zeitweise etwas langatmig und anstrengend. Als Leser kann man hier und da ruhig Pause machen, wie es auch Karl im Roman tut um dann wieder neuen Schwung zu fassen und sich ins Abenteuer zu stürzen.

Dabei bleibt auch der historische Blick auf die Welt, wie Menschen damals dachten, was wohl in den Köpfen der Kolonialisten hier und da vor sich ging, nicht aus - das macht das Buch wirklich lesenswert und man muss schmunzeln.
Die Geschichte macht Sprünge zwischen den Zeiten vor Karls Reise in den Orient und danach - sodass man ein gesamtes Bild von seinem Leben erhält, schweift aber auch immer wieder mal ab durch Kommentare des Autors/Erzählers. Die Geschehnisse in seiner Ehe fand ich persönlich nicht so interessant und hätte ihn gerne mehr auf seinen Reisen begleitet. Seine Frau Emma war abschnittsweise doch sehr anstrengend.



Fazit:
Für Karl May Fans eine Leseempfehlung, weil man sich dem Autor durchaus näher fühlt. Und auch wer sich für das Leben und den politischen Wandel um 1890 interessiert oder sich wundert warum die Geschichten um Winnetou so erfolgreich waren, sollte hier durchaus reinschnuppern.
Insgesamt hätte es aber ruhig ein bisschen kürzer sein können, welche Abschnitte man da hätte streichen können, habe ich ja schon geschrieben ;) 

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